Gas-Etagenheizung raus, Wohnungsstation rein
Noch immer sind bundesweit etwa 4 Millionen Gas-Etagenheizungen im Einsatz. Diese gilt es durch nachhaltige Energieträger, am besten im Zusammenspiel mit modernen Wohnungsstationen, zu ersetzen. Das Wohnungsunternehmen VIVAWEST setzt hierfür auf die Wohnungsstation Regudis W-HTE GT von Oventrop – zum Beispiel in einer Wohnsiedlung mit sechs Mehrfamilienhäusern in Moers.
Um die ehrgeizigen Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, muss der ökologische Fußabdruck des deutschen Gebäudebestands dringend verbessert werden. Eine der Stellschrauben hierfür ist die Dekarbonisierung von Heizungsanlagen in Bestandsgebäuden. Kohlenstoffbasierte Heizungen müssen durch neue, umweltfreundlichere Energieträger ausgetauscht werden – so will es das Gebäudeenergiegesetz (GEG).
Das Wohnunternehmen VIVAWEST, mit 120.000 Wohnungen einer der großen Bestandshalter in Nordrhein-Westfalen, hat sich bereits 2016 umfangreiche Nachhaltigkeitsziele gesteckt, die über die Jahre immer wieder angepasst wurden. „Neben der Schaffung eines klimaneutralen Gebäudebestandes bis zum Jahr 2045 ist eines dieser Ziele die Erprobung innovativer Produkte, Verfahren und Technologien zur umweltfreundlicheren Bestandsbewirtschaftung“, sagt Mathias Ruß, Projektleiter bei VIVAWEST.
Optimal abgestimmt
Jüngstes Beispiel: eine Wohnsiedlung mit 46 Wohneinheiten in sechs Mehrfamilienhäusern in Moers. Im bewohnten Zustand wurden hier bis Ende 2023 die alten Gasthermen durch eine zentrale Heizungsanlage mit Wärmepumpen getauscht. Für die dezentrale, wohnungsweise Wärmeabgabe für Raumheizung und Trinkwasser kommen die neuen Wohnungsstationen Regudis W-HTE GT von Oventrop (www.oventrop.de) zum Einsatz. „Überall in Deutschland gibt es, wie in der Wohnsiedlung in Moers, ineffiziente Gas-Etagenheizungen, die durch klimafreundliche Lösungen ersetzt werden müssen. Genau für diesen Anwendungsfall wurde die Wohnungsstation entwickelt“, erklärt Michael Ricke, Key Account Manager Region Nord/West bei Oventrop.
Die Wohnungsstationen sind eine effiziente Lösung für den Gebäudebestand, um Wohnungen mit Wärme und Warmwasser zu versorgen. Gegenüber einer zentralen Warmwasserbereitung, die in Mehrfamilienhäusern das ganze Jahr mit hohen Temperaturen betrieben werden muss, können die Wohnungsstationen aufgrund einer dezentralen Trinkwassererwärmung auf niedrigerem Temperaturniveau betrieben werden. Das unterstützt einen effizienten Betrieb von Wärmepumpen. „Die Effizienz ist fantastisch. Mit 56 Grad warmem Heizungswasser kann die Anlage Warmwasser bis auf 55 Grad erwärmen“, lobt Ruß.
Maximale Hygienestandards
Außerdem wird mit Wohnungsstationen eine hygienisch einwandfreie Warmwasserbereitung sichergestellt. Warmes Trinkwasser erzeugen die Wohnungsstationen dezentral über einen hocheffizienten Wärmeübertrager, bestehend aus dünnen, fein strukturierten Edelstahlplatten: Im Gegenstromprinzip werden kaltes Trinkwasser und Heizungsvorlauf aneinander vorbeigeleitet, sodass Trinkwarmwasser nur genau dann bereitgestellt wird, wenn es benötigt wird. So werden Hygienestandards möglich, die mit einer zentralen Lösung nicht erzielt werden können – und die zahlen sich aus: Da die Wohnungsstationen das Trinkwasser erst dann erwärmen, wenn es gebraucht wird, muss kein warmes Trinkwasser vorgehalten werden. Dadurch entfällt die kostenintensive Pflicht zur regelmäßigen Legionellenprüfung im gesamten Gebäude.
Einfacher hydraulischer Abgleich
Auch der hydraulische Abgleich wird durch die Wohnungsstationen erheblich vereinfacht – beispielsweise durch ein integriertes Multifunktionalventil. „Jede Wohnung in Moers hat einen Differenzdruckregler, der es ermöglicht, schnell und effektiv am Heizkörper den hydraulischen Abgleich durchzuführen, ohne Strangventile in der Verteilung“, sagt Ricke. Ein nicht unwesentlicher Vorteil, denn der hydraulische Abgleich wird ab dem 1. Oktober 2024 für jede neu errichtete Heizungsanlage, unabhängig vom Energieträger, nach §60c des GEG gesetzliche Pflicht.
Vorhandene Anschlüsse nutzen
Ihr volles Potenzial im Bereich Modernisierung entfaltet die Regudis W-HTE GT nicht zuletzt bei der Installation. Die wurde in Moers von der Gerhard Mölleken GmbH & Co. KG durchgeführt. Da die Anschlüsse der Wohnungsstationen so angeordnet sind, dass die vorhandenen Anschlüsse wieder genutzt werden können, konnten die erfahrenen Monteure die Installation schnell durchführen. Die neuen Versorgungsleitungen wurden durch die alten Kaminschächte geführt und von oben an die Wohnungsstationen angeschlossen. Die abgehenden Rohrleitungen für die Wohnung sind unten angeordnet. Darüber hinaus passen die Wohnungsstationen mit einer Breite von 440 Millimetern genau an den Platz der alten Gasthermen – und die passgenaue Abdeckung deckt die Wohnungsstationen sowie die Verrohrung optimal ab. „Das ist natürlich ideal für die Sanierung. Ein super Produkt für die Wohnungswirtschaft“, berichtet Gerrit Mölleken, Geschäftsführer der Gerhard Mölleken GmbH & Co. KG.
Fazit
Das Projekt in Moers zeigt: Jede Therme ist ersetzbar – am besten durch eine Wohnungsstation. Im Fall der Regudis W-HTE GT war so sogar ein Tausch im bewohnten Zustand und während der Heizperiode möglich. Es sind diese praktikablen, effizienten und schnell umsetzbaren Lösungen, die den deutschen Gebäudebestand in eine klimaneutrale Zukunft führen können.