Zukunftsfähige Wärmeversorgung für Innenstadt: EWE erforschte Quartierskonzept für Eberswalde
Der regionale Energiedienstleister EWE (www.ewe.de) untersuchte in den letzten 12 Monaten Möglichkeiten für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung in der Eberswalder Innenstadt. Jetzt stellte das Unternehmenden Abschlussbericht vor. „Unser Vorhaben hat Erkenntnisse für ein ganzheitliches Wärmekonzept und insgesamt eine energetische Optimierung in vier unterschiedlichen Stadtquartieren geliefert“, so Dr. Ulrich Müller, Leiter der EWE-Geschäftsregion Brandenburg/Rügen. Ziel sei es, Eberswalde umweltfreundlich, technisch modern und dennoch vor allem bezahlbar mit Wärme zu versorgen.
Projektpartner waren die Stadt Eberswalde, das Büro für Kommunalberatung und Projektsteuerung, die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die Technische Hochschule Wildau sowie die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Eingebunden ist das Vorhaben in das Forschungsprojekt „Wärme neu gedacht!“ des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm Zwanzig20 - Partnerschaft für Innovation.
Die Energiewende ist in aller Munde. Gemeint ist damit aber meist der Umstieg von Atomenergie oder Kohlestrom auf Ökostrom. „Ohne Wärmewende wird die Energiewende nicht gelingen“, so Dr. Ulrich Müller. Da der Energiebedarf im deutschen Wärmemarkt derzeit doppelt so hoch sei wie der gesamt Stromverbrauch, sei es kaum möglich, Wärme durch Strom zu ersetzen. Mit neuen Wärmelösungen, energieeffizienten Technologien und dem Einsatz erneuerbarer Energien könne man die Klimaziele der Bundesregierung dennoch erreichen.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Wärme neu gedacht“ ist ein Handlungskonzept für die energetische Optimierung von Innenstadtbereichen entstanden. Im Kern habe die Untersuchung ergeben, dass es am sinnvollsten sei, Bestehendes Schritt für Schritt zu verbessern und nah an den Bedürfnissen der Menschen in ihrem Umfeld zu entwickeln. Betrachtet werden sollte der Sanierungs- und Investitionsbedarf genauso wie die Struktur- und Bevölkerungsentwicklung sowie die Entwicklung der Technologien.
Ein gemeinsamer Arbeitsplan führe zum nachhaltigen Erfolg. „Für eine vor allem bezahlbare Wärmewende in Eberswalde empfehlen wir, dass die Stadtentwicklung langfristig und ganzheitlich koordiniert wird“, so Dr. Ulrich Müller weiter. „Da es keine Pauschallösung für eine sparsame und umweltfreundliche Wärmeversorgung gibt, müssen Synergien genutzt werden. Aus unserer Sicht ist daher auch ein Zusammenführen von Gebäuden, Gebäudekomplexen oder ganzen Straßenzügen empfehlenswert“, so Dr. Ulrich Müller weiter. Dabei sollte die vorhandene Infrastruktur genutzt und energetisch optimiert werden. So könne auch der entscheidende Faktor der Kosten möglichst klein gehalten werden.
Insgesamt baue das Forschungsengagement des Energiedienstleisters EWE maßgeblich auf das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt Eberswalde auf. „Wir stellen uns damit den aktuellen Fragen einer nachhaltig gesicherten Energieversorgung und wollen so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so Severine Wolff vom Stadtentwicklungsamt.