Die Eleganz von einst ist wieder da
Wo sich Engerser Straße und Pfarrstraße mitten in Neuwied kreuzen, schien die glamouröse Historie des Eckgebäudes längst vergessen. Vergilbt, abgewittert, verschmutzt zeigte sich die Fassade des um 1820 erbauten Hauses. Mit mineralischen Beschichtungen und Lacken wurde das markante Denkmal zu neuem Leben erweckt.
Kurz nach der Auftragsvergabe stürzte sich Sezai Dani direkt in die Recherche. Tiefer und tiefer arbeitet er sich in kunsthistorische Schriften ein. Welche stilbildenden Fassadenelemente gab es um 1820? Welche Farbgestaltungen waren prägend für die Epoche? Immer weiter taucht er in die Welt des Klassizismus ein. Der ortsansässige Maler, Stuckateur und studierte Künstler lässt sich von den historischen Vorbildern inspirieren. Ein Ziel immer vor Augen: Die Fassade an dem denkmalgeschützten Eckgebäude mit dem besonderen Gefühl für seine lange Geschichte wieder in einen glanzvollen und langlebigen Zustand zu versetzen. Mit seinen gestalterischen Ideen stieß Dani bei Eigentümer Markus Meyer auf offene Ohren.
Vor wenigen Jahren hatte der Liebhaber historischer Gebäude das Eckhaus mit dem Mezzaningeschoss gekauft, jetzt sollte es den Charme seiner Entstehungszeit an dem viel frequentierten Ort wiedererlangen. Einst von einem Tabakfabrikanten im Neuwieder Ortskern erbaut, galt es unter Zeitgenossen lange als palastähnliches Gebäude. Doch bis in die 2020er-Jahre hinein verbarg sich die Geschichte hinter einer unansehnlichen Fassade. Ein giftgrüner Farbton, schadhafte Stellen und Schmutz bewegten Meyer dazu, die Fassadensanierung anzugehen. Längere Zeit hatte der Eigentümer nach einem versierten Handwerker und Gestalter gesucht. Dank Danis Kompetenzen und seinen Vorstellungen für eine ästhetische Gestaltung waren beide schnell auf einer Wellenlänge.
Entwurf des Brillux Farbstudios überzeugt
Um seinen Auftraggeber von seiner Idee für die neue Fassadengestaltung in Neuwied zu überzeugen, ging Dani auf seinen langjährigen Verkaufsberater bei Brillux zu. Auf Basis der Bildaufnahmen von dem maroden Gebäude sowie den Vorstellungen des Malers gab Marcus Strube einen Farbentwurf im Frankfurter Brillux Farbstudio in Auftrag. „Sezai Dani hat genau das getroffen, was ich mir vorgestellt habe“, blickt Meyer zurück. „Diese Visualisierung hat mich von Beginn an überzeugt.“ Gemeinsam mit Brillux entwickelte Dani das Fassadenkonzept weiter. Aufgrund seiner zahlreichen Vorerfahrungen mit den Systemaufbauten von Brillux stand die Produktauswahl schnell fest – sie richtete sich vor allem nach den Denkmalschutzbestimmungen. Somit kamen mineralische Silikatprodukte zum Einsatz.
Ohne Kompromisse baute Dani mit seinem Team die alte Fassade zurück. Stuckelemente zuerst. Die Schlussbeschichtung entfernten sie komplett. Bis auf die Grundmauern schlugen sie den Putz ab. Nach der Reinigung der Oberfläche startete der Betrieb mit dem Neuaufbau. Aufwendige Stuckelemente mit filigranen Verzierungen modellierten Dani und sein Team neu. Eine Säule, die das dreigeschossige Gebäude auf der linken Seite einrahmt, setzte er erstmals spiegelbildlich zur rechten Gebäudegrenze auf. Mit dem WDVS Leichtmörtel XL 3532 sowie dem WDVS Glasseidengewebe 3797 armierte das Malerteam die Fassade neu. Den Oberputz erstellten sie mit dem Mineral-Leichtputz G 3679. Dabei brachte er ein historisch anmutendes Fugenbild in das Erdgeschoss ein – „nicht zu akkurat, um den historischen Charme hervorzubringen“, wie er sagt.
Silikat-Streichfüller und Extrasil – ein perfekt abgestimmtes Duo
Um eine glattere Oberflächenbeschaffenheit zu erzielen, beschichtete er den mineralischen Oberputz mit dem Silikat-Streichfüller 3639 – eingestellt in Protect-Qualität für die lang anhaltende Reduzierung des Risikos von Algen- und Pilzbefall sowie getönt in einem an die Schlussbeschichtung angelehnten Farbton. Im Anschluss führte Dani den Egalisierungsanstrich mit Extrasil 1911 in zwei Arbeitsgängen aus. Dabei prägte er mit leichten farblichen Nuancen zum Farbentwurf von Brillux die sichtbare Fassadengestaltung aus. In der Fläche brachte der Betrieb einen graubraunen Farbton auf. Horizontal und vertikal verlaufende Säulen und Balken färbte er weiß. Mit einer Mischung aus beiden Farbtönen setzte er das strukturell abgesetzte Sichtband unterhalb des Obergeschosses ab – ebenso den Sockel in Dunkelgrau.
„Streichfüller und Extrasil zusammen: Das ist für mich die perfekte Verbindung bei neuen Fassadengestaltungen auf mineralischer Basis im Denkmalbereich“, sagt Dani. „Sie schafft ein ästhetisches Oberflächenbild mit mattem Glanzgrad und sorgt technisch für die Langlebigkeit der Gebäudehülle.“ Um auch weitere stilbildende Bauteile zu schützen und optisch aufzuwerten, bediente er sich am Lacksortiment von Brillux. Je nach Einsatzgebiet kam ein anderes Produkt zum Einsatz. Auf der vor Witterungseinflüssen geschützten Dachuntersicht spritzte das Malerteam nach den Vorarbeiten mit dem 2K-Epoxi-Reparaturfüller 599 die hoch wetterbeständige Dispersionslackfarbe Lignodur FlexGuard 871 mit XVLP-Technik. Die Fensterrahmen und das maßhaltige Holztor zum Innenhof beschichtete er mit Impredur Ventilack 822.
Prägende Fassadenelemente lang anhaltend geschützt
Ein jeweils individueller Aufbau mit System: Während alle Holzbauteile bereits mit Impredur Grund 835 in Weiß vorbehandelt waren, erstellten die Maler auf allen Holzbauteilen mit den Schlussbeschichtungen ein altweißes Finish. Die tannengrüne Eingangstür imprägnierte er zuerst mit Lignodur Contrabol 550 für den vorbeugenden Bläueschutz, ehe er sie mit Impredur Grund, getönt im Farbton der Schlussbeschichtung, und später mit Impredur Hochglanzlack 840 beschichtete. Nach der Verarbeitung von Haftgrund 850 strich er auch die Balkongeländer mit dem wetterbeständigen Lack auf Alkydharz-Basis.
„Heute entfaltet das Gebäude eine Wirkung, wie es einmal gewesen sein muss“, sagt Meyer. „Mit viel Hingabe hat das Team rund um Sezai Dani eine Ausführung aus einem Guss umgesetzt.“ Entstanden ist ein optischer Bezugspunkt, der die klassizistische Vergangenheit in die Gegenwart holt. Nicht der erste Fall einer ästhetischen Fassadensanierung durch den Betrieb Maler + Kunstdesign Dani in Neuwied: 2021 gewann er den Brillux Design Award in der Kategorie „Historische Gebäude und Stilfassaden“ für ein Projekt in der Nachbarschaft. Auch das Projekt an der Engerser Straße hat er bereits für den Wettbewerb eingereicht.
Bautafel
Objekt:
Historisches Eckgebäude
Standort:
Engerser Straße 59, 56564 Neuwied
Bauherr:
Markus Meyer
Ausführender Betrieb:
Maler + Kunstdesign Dani, Neuwied
Verkaufsberater Brillux:
Marcus Strube
Eingesetzte Brillux Produkte:
· 2K-Epoxi-Reparaturfüller 599
· Extrasil 1911
· Haftgrund 850
· Impredur Grund 835
· Impredur Hochglanzlack 840
· Impredur Ventilack 822
· Lignodur Contrabol 550
· Lignodur FlexGuard 871
· Mineral-Leichtputz G 3679
· Silikat-Streichfüller 3639
· WDVS Glasseidengewebe 3797
· WDVS Leichtmörtel XL 3532